Wanda Vrubliauskaite

1924-1997

Ehrenmitglied der DAH. Die gebürtige Litauerin kam als 13-jährige nach Berlin, war Zwangsarbeiterin, Trümmerfrau und schließlich 35 Jahre lang Wirtin der „Kleinen Philharmonie“, einem Treffpunkt für Schwule. Von Anfang an bat sie ihre Gäste für gute Zwecke zur Kasse; ihre karitative Höchstform erreichte Wanda mit dem Auftreten von Aids. Lange bevor sich die HIV-Positiven in der Berliner Aids-Hilfe trafen, gab es eine Gesprächsrunde in ihrem Lokal. Mit dem Geld aus ihren Benefizfesten sorgte Wanda für Annehmlichkeiten im Leben der Aids-Patienten im Auguste-Viktoria-Krankenhaus, für ein Telefon am Bett oder weiche Kissen für das wenige Sitzfleisch der abgemagerten Kranken. Ihr Traum, ein Haus auf dem Land aufzubauen, in dem Menschen mit HIV in Ruhe leben und sterben können, hat sich nicht mehr erfüllt.

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