Konrad Lutz

1955–1990

Konrad Lutz (1955–1990) war ein Münchener Filmemacher, der die Probleme, denen Menschen mit HIV und Aids begegnen, aus eigener Erfahrung kannte: 1984 war bei ihm im Rahmen einer Routineuntersuchung HIV diagnostiziert worden, angesteckt hatte er sich über eine Blutkonserve. Von einem Tag auf den anderen wurde er mit einer Krankheit konfrontiert, die damals als „Schwulenseuche“ und als Krankheit von Prostituierten und Drogenabhängigen wahrgenommen wurde. Konrad suchte die Öffentlichkeit, organisierte Positiventreffen, engagierte sich bei der Münchener AIDS-Hilfe. Einen ersten Höhepunkt erreichte sein gesellschaftliches Engagement mit dem Kampf gegen den Bayerischen Maßnahmenkatalog von 1987. In diesem Rahmen ist auch sein Film „Coming out“ entstanden, den er zusammen mit Claus Striegl und Liane Grimm und mit finanzieller Unterstützung der DAH umsetzte: Der Film dokumentiert das 2. Europäische Treffen HIV-Positiver und Aidskranker, das Pfingsten 1988 in München stattfand. Konrad Lutz starb 1990 an den Folgen von Aids. Seit 1998 wird im Rahmen eines jährlichen Wettbewerbs für Profis wie für Amateure der nach ihm benannte Konrad-Lutz-Preis vergeben. Die Teilnehmer sollen mit ihren Arbeiten vermitteln, was es heißt, in unserer Gesellschaft mit HIV und Aids zu leben.

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