Oliver Köppchen

1965–1997

Oliver Köppchen (1965–1997) hatte sich 1983 oder 1984 über Blutprodukte infiziert, die er als Hämophiler (Bluter) brauchte. Kurz nach Erhalt seines Testergebnisses stieß er zur AIDS-Hilfe Bonn, schon bald darauf begann er mit dem Aufbau von bundesweiten Selbsthilfestrukturen für Hämophile und deren Angehörige. Oliver hatte Medizin studiert, nutzte sein Wissen, arbeitete viel und schnell – wusste er doch um die Begrenztheit seiner Zeit. Trotz seiner Erkrankung folgte er dem Ruf des Bundestages in den parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des „Blutskandals“. Dessen Ergebnis befriedigte Oliver nicht: Die wirklich Verantwortlichen gingen straffrei aus. Bis kurz vor seinem Tod kämpfte Oliver um jeden Lebenstag. Mehrmals schon von Ärzten totgesagt, diskutierte er mit ihnen doch immer wieder über sein Krankheitsbild und mögliche Therapien und wurde nicht zuletzt dadurch für viele zu einem Hoffnungsträger. Am 22. Januar 1997 starb Oliver an den Folgen von Aids.

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