Roland Bergmann
1957–2006
Roland Bergmann (1957–2006), ausgebildeter Molkereifachwirt und studierter Mathematiker, widmete sein weiteres Leben nach seiner Berentung Anfang der 90er Jahre der Selbsthilfe von Menschen mit HIV und Aids. In der Berliner Aids-Hilfe (BAH) gründete er die Heterogruppe und schuf damit einen Raum für Menschen, die im Aidshilfekontext Minderheitenstatus haben. Als Positivensprecher der BAH Mitte der 90er Jahre setzte er sich für die Beteiligung der Positivensprecher/innen an der Steuerung des Vereins ein. Und er war Gründungsmitglied des Bundesweiten Netzwerks von Menschen mit HIV und Aids und des Trägervereins Netzwerk plus e.V., wo er bis zuletzt im Vorstand mitarbeitete. Unvergessen bleibt, wie er bei einem der ersten Netzwerktreffen, als alle sich über Inhalte und Strukturen die Köpfe heiß redeten, einfach sagte: „Das Netzwerk braucht eine Zeitung, und die mache ich.“ Und schon stand die „Position!“. Es wurden fast 30 Ausgaben, in schöner Regelmäßigkeit herausgegeben, mit Akribie, Geduld und hohem Anspruch erstellt. Das von ihm gepflegte Kontaktforum brachte außerdem so manche positiv-positive Partnerschaft auf den Weg. Roland starb am 18. Juli 2006 nach langer Krankheit in Nürnberg. (Aus einem Nachruf von Sabine Weinmann)