Rolf Ringeler

1954-2012

Rolf Ringeler war seit 1994 im Vorstand der AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel und acht Jahre lang Vertreter der mittelgroßen Aidshilfen im Delegiertenrat. Er starb am 21. März 2012, kurz nach seinem 58. Geburtstag, an den Folgen seiner Aids- und Krebserkrankung.

Als Rolfs Vorstandskollegin und enge Freundin Silke mit dem Trauerredner sprach, den sie ausgewählt hatte, hörte er ihr lange zu und kam dann zu dem Ergebnis, dass Rolf ein Mensch gewesen sein musste, den er sehr gerne kennengelernt hätte. Vor Rolfs Sarg, der halb mit der Regenbogen- und halb mit einer knallroten Fahne bedeckt war, waren viele Wegbegleiter versammelt, die alle ihre eigene Geschichte mit Rolf hatten: Rolf, in dem sich Ruhrpott-Charme mit italienischen Wurzeln vereinigte und der gern flirtete; dessen Herz links schlug und der sich in „der Partei“ für die kleinen Leute einsetzte; der als schwuler Mann für die Rechte von Drogengebrauchern kämpfte, weil er wusste, wie sich Ausgrenzung anfühlt; der sich immer wieder am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog und anderen mit seinem Lebenswillen Mut machte – schließlich hatte er die ihm zugesagte Spanne schon um das Zehnfache überschritten; Rolf, in dem immer wieder der frühere Lehrer durchkam, der jungen Menschen etwas mit auf den Weg geben wollte; der noch im Hospiz seine Gremienarbeit ernst nahm. Und der – auch das ließ der Redner nicht aus – manchmal eine Diva und zickig sein konnte.

Dass die, die ihn kannten, an dieser Stelle schmunzelten, hätte Rolf gefallen. Wir behalten ihn mit seinem rauen, mitreißenden Lachen in Erinnerung. Danke für alles, Rolf!

Sylvia Urban

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